1913 mietet der ambitionierte Zimmermann Eugen Knecht die ehemalige kleine Schmiede vor Maurer Dietrichs Haus in Oberwil und eröffnet seine kleine Werkstatt noch im gleichen Jahr als Einmannbetrieb.
Bereits im Herbst 1914 nagelt er seine Werkzeugkiste wieder zu und zieht als gebürtiger Elsässer für Kaiser Wilhelm II. in den Krieg. Das vermeintlich kurze Kriegsabenteuer und die anfängliche Euphorie verfliegen rasch, und 1917 kehrt er mit Hilfe von Freunden nach Oberwil zurück.
1919 gründet Eugen Knecht zusammen mit Anna Stephan eine Familie. Die beiden kaufen sich ein Stück Land im Dorf und errichten darauf gut ein Jahr später ihre eigene Werkstatt mit darüberliegender Wohnung. Auf dem erworbenen Stück Land stehen heute die Büros und das Wohnhaus der Knecht AG an der Landstrasse in Oberwil.
Ein erster Arbeiter wird Anfang 1920 eingestellt. Das Geschäft läuft gut, die Kunden sind zufrieden, und bald können drei bis vier weitere Zimmerleute eingestellt werden, sodass ab Ende der 1920er-Jahre auch grössere Bauvorhaben bewältigt werden können.
1940 tritt Erwin Knecht sen. in die Lehre als Zimmermann ein und übernimmt mit Unterstützung seiner Mutter bereits während der Lehrzeit zu grossen Teilen die Verantwortung für den Betrieb, da Eugen Knecht gesundheitlich angeschlagen ist.
1944 wird neben dem bestehenden Wohn- und Betriebsgebäude eine für damalige Verhältnisse grosszügige Werkstatt für die Zimmerei mit kleinem Schreinerbereich erstellt – ein Gebäude, das 1963 einem Grossbrand zum Opfer fallen sollte.
1950 entsteht die Sägerei mit grossem Lagerschopf. Neben Zimmer- und Schreinerarbeiten wird nun auch Rundholz aus den regionalen Wäldern verarbeitet und erste Planungsarbeiten werden durchgeführt.
Erwin Knecht sen. und ab 1954 seine Frau Olga bilden ein starkes Team und setzen ihre ganze Kraft in den Aufbau des Betriebs, der in den 1960er-Jahren rund 30 Mitarbeitende beschäftigt.
1960 wird das Unternehmen offiziell in eine Aktiengesellschaft im Besitz der Familie Knecht umgewandelt. Diverse neue Werkstätten und Büroräume entstehen zusätzlich zu den bereits bestehenden Gebäuden.
In den 1970er-Jahren zeichnet sich ab, dass auch die dritte Generation mit Erwin Knecht jun., Max Knecht und Jürg Knecht in den Familienbetrieb einsteigen wird.
1979 wird der heutige Bürotrakt der Firma neu errichtet. In den darauf folgenden 1980er- und 1990er-Jahren wird der Betrieb laufend erweitert und ausgebaut. Planungsabteilung, Zimmerei und Schreinerei wachsen langsam, aber stetig, sodass auch grosse bis sehr grosse Bauaufträge abgewickelt werden können.
Ab den 1980er-Jahren übernehmen die drei Knecht-Brüder Max Knecht, Erwin Knecht junior und Jürg Knecht in dritter Generation schrittweise die Leitung des Betriebs.
Gebäulichkeiten und Maschinenpark werden bis heute auf einem guten Stand gehalten, und es wird kontinuierlich investiert, sodass die Knecht AG hochwertige und konkurrenzfähige Produkte und Dienstleistungen anbieten kann.
Die Sägerei wird Anfang der 2000er-Jahre eingestellt; der dadurch gewonnene und benötigte Platz steht nun der Zimmerei und Schreinerei zur Verfügung.
2012 wurde aus der Ursprungsfirma die Knecht Immobilien AG Oberwil und die Knecht AG.
2013 feiert die Knecht AG ihr 100-jähriges Bestehen und die 4. Generation beginnt darüber nachzudenken, ins Unternehmen einzusteigen. Severin Knecht ist als Erster der vierten Generation aktiv mit dabei und führt die Firma ins digitale Zeitalter.
2015 werden wir mit dem Prix Lignum ausgezeichnet – für den innovativen, hochwertigen und zukunftsweisenden Einsatz von Holz.
2019 wird die Immio AG als Tochterfirma der Knecht Immobilien AG Oberwil gegründet. Sie erbringt für uns und für Dritte sämtliche Dienstleistungen, die im Immobilienbereich nachgefragt werden.
2023 nimmt die betriebseigene Photovoltaikanlage den Betrieb auf und liefert einen beachtlichen Teil der benötigten Energie.
Aktuell sind rund 50 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der Firma beschäftigt.
2024 – 111 Jahre Knecht AG: Wir feiern und freuen uns, dass wir dank engagierter MitarbeiterInnen ein innovatives und leistungsfähiges Familienunternehmen sind, das zuversichtlich in die Zukunft blickt